Lange galt das Mittelalter als eine düstere Zeit, in der vornehmlich Kriege, Krankheiten und Unterdrückung herrschten. Positive Entwicklungen, die damals einsetzten und heute für uns selbstverständlich sind, wurden hingegen lange nicht wahrgenommen: Die persönliche Freiheit des einzelnen Bürgers ohne die Verpflichtungen gegenüber einem Grundherren, überhaupt das Erblühen der Städte, der Aufstieg von Handel und Handwerk und vieles mehr. Das trifft in Grundzügen, wie der Autor eindrucksvoll zeigt, auch auf Trier zu: Pulsierender Mittelpunkt des Trierer Stadtlebens war der Hauptmarkt, auf dem Lebensmittel, Stoffe, Tuche oder seltene, exotische Gewürze gehandelt wurden, hier trafen sich aber auch die Bürger zum Plaudern oder tauschten Neuigkeiten aus. Prägende Bestandteile der städtischen Architektur waren das Bürger- und das Zunfthaus, die Geschicke der Gemeinde bestimmte damals der Erzbischof als Stadtherr. Dem Autor gelingt es, die Stimmungen der mittelalterlichen Stadt in seinen Grafiken einzufangen und so ein lebendiges Bild jener Zeit zu zeichnen.
Vollständige Titelangabe:
Lambert Dahm: Trier – Die Stadt im Mittelalter / Trier – The Medieval City. Trier, Verlag für Geschichte und Kultur 2014