In der 2006 veröffentlichten Sammlung von 22 Aufsätzen aus der Feder Franz Irsiglers schrieben die Herausgeber, sie wollten damit „– wenn auch nur unvollkommen – Breite und Vielfalt seiner wissenschaftlichen Interessen“ und „seine Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Fragestellungen“ widerspiegeln. Die nun vorliegende Zusammenstellung von 30 Texten aus den Jahren 2000–2020 zeigt erneut die Vielfalt des wissenschaftlichen Werkes und die Neugier des Verfassers sowie sein Streben nach terminologischer Genauigkeit und seine Verwurzelung in der Landesgeschichte.
Franz Irsiglers Beiträge reichen von theoretischer Reflexion bei Gelegenheit internationaler Kolloquien bis zur lokalgeschichtlichen Präzision aus Anlass örtlicher Gedenkfeiern oder kollegialer Festschriften. Sie berühren die Wirtschafts- und Geldgeschichte ebenso wie die Stadt- und Dorfgeschichte, sie reichen von der frühmittelalterlichen Sozialgeschichte bis zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kulturgeschichte.
Vollständige Titelangabe:
SPÄTLESE. Aufsätze aus den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts. Festgabe für Franz Irsigler zum 80. Geburtstag, hrsg. v. Michael Embach et al., Trier: Verlag für Geschichte und Kultur 2021, ISBN: 978-3-945768-18-1, Preis: 59,00.
Leseproben:
- Die rechts- und sozialhistorische Bedeutung der Domimmunität von Trier
- Leben und Sterben in St. Jost. Aus der Geschichte eines Trierer Leprosenhauses
- Die Flößerei auf der Mosel und ihren Nebenflüssen
Rezensionen:
- „Der hier anzuzeigende Sammelband dokumentiert eindrucksvoll die enorme Produktivität des Trierer Landesgeschichtlers Franz Irsigler, auch im achten Lebensjahrzehnt. Wohlgemerkt: Die 31 (der Werbetext auf der Rückseite des Bandes spricht von 30) als ,Spätlese‘ nachgedruckten Texte stellen keineswegs die Gesamtzahl der Veröffentlichungen Irsiglers seit dem Jahre 2000 oder eher nach dem Schlussdatum der vorausgegangenen Auswahl ,Miscellanea Franz Irsigler‘ von 2006 dar.“ (Manfred Groten, 2023)
- „Man würde dem Jubilar eben nicht in Gänze gerecht, wenn man bei aller Brillanz des Verschriftlichten nicht auch von dem eindrucksvollen Wirken Franz Irsiglers auf Tagungen und im kollegialen Austausch berichtete: In solchen Situationen entfaltet er in Vorträgen und Diskussionsbeiträgen auf stets faszinierende und gewitzte, dabei auch witzige Weise neue Sichtweisen, Thesen, Gegenargumente zu Vorgetragenem Anderer bis hin zu ad hoc präsentierten alternativen Deutungsmodellen (mitunter visualisiert über einen Overheadprojektor – die jüngeren Leser*innen dieser Zeilen mögen jenes Archäotechnicum nachschlagen). Dass Spätlesen, gut ausgebaut, zu den besten Weingenüssen zählen können, lässt sich im übertragenen Sinne auch im wissenschaftlichen Werk Franz Irsiglers kosten, das hier hoffnungsvoll freilich noch nicht als ‚Spätwerk‘ bezeichnet werden soll.“ (Gabriel Zeilinger, 2023)
- „Die vorliegende FS zeigt sehr schön, dass es sinnvoll sein kann, zu besonderen Anlässen solche Aufsatzsammlungen herauszubringen. Die Vielzahl von Sammelbänden, Zeitschriften- und Netzveröffentlichungen wird immer unüberschaubarer, sodass man in solchen Bänden auf Perlen stoßen kann, die ansonsten übersehen worden wären.“ (Nils Jörn, 2024)