Blick ins Buch

„Quelque chose d’assez mystérieux“: Die gescheiterte Universitätsgründung in Trier 1945–1948. Motive, Planungen, Reaktionen

29,90 

Trier besitzt eine lange Tradition als Universitätsstadt. Sie umfasst die alte, 1473 gegründete und 1798 im Zuge der Französischen Revolution geschlossene kurfürstliche Landesuniversität und die 1970 mit Kaiserslautern verbundene Doppeluniversität, deren Standorte schon 1975 zu selbstständigen Einrichtungen erhoben wurden. 1971 kam die damalige „Fachhochschule Rheinland- Pfalz“ mit der Niederlassung Trier hinzu. 2020, 2021 und 2023 sind damit Jubiläumsjahre, die in enger Folge an das 50-jährige Bestehen der jungen Hochschulen und das 550-jährige der alten „Alma Mater Trevirensis“ erinnern.

Kaum bekannt ist, dass städtische Honoratioren in der fast 175 Jahre währenden, universitätslosen Zwischenzeit große Anstrengungen unternahmen, um in der Moselstadt wieder eine Universität zu verwirklichen, und zwar unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Tatsächlich scheiterten diese Pläne erst kurz vor ihrer Umsetzung, nachdem sich bereits über 2.000 Studieninteressierte im „Sekretariat der Universität Trier“ am Hauptmarkt eingeschrieben hatten. Wer waren die Akteure, was waren ihre Ziele, wie sollte diese Hochschule nach ihren Vorstellungen beschaffen sein? Und wie ordnete sich das Vorhaben in die „dénacifcation“ ein, die seitens der französischen Besatzungsverwaltung unter massivem kulturpolitischem Einsatz betrieben wurde?

Das Buch geht diesen Fragen auf der Grundlage von bislang wenig und teils gar nicht bekannten Quellenüberlieferungen nach. Über die Episode der gescheiterten Universitätsgründung hinaus eröffnet die Darstellung vielfältige Einblicke in die bürgerliche Gesellschaft Triers im Übergang von der Diktatur zur Demokratie.

Vollständige Titelangabe:
Stephan Laux: „Quelque chose d’assez mystérieux“: Die gescheiterte Universitätsgründung in Trier 1945–1948. Motive, Planungen, Reaktionen (= Publikationen aus dem Stadtarchiv Trier, Bd. 9), Trier: Verlag für Geschichte und Kultur 2020, ISBN: 978–3–945768–15–0, Preis: 29,50 €.

Sonderpreis für Studierende und Vereinsmitglieder (Verein Trierisch, Gesellschaft für Nützliche Forschungen):  18,50 € 

Direktbestellung per E-Mail: info@vgk-trier.de

Leseproben:

  1. Thema und Zielsetzung
  2. Trier 1945: Universitätsstadt – Trümmerstadt
  3. Personal und Studierende

Rezensionen:

  • Stephan Laux ist mit seiner auf breiter Materialgrundlage argumentierenden Studie eine gedanken- und thesenreiche, analytisch beeindruckende, insgesamt überzeugende Darstellung und Deutung der Ereignisse
    und Hintergründe um die (zunächst) gescheiterte Wiedergründung einer Universität in Trier gelungen. (Stefan Zauner)
  • Die Geschichte dieser Nicht-Gründung im ersten Corona-Jahr am privilegierten Professoren-Schreibtisch (berührend ist die Widmung an alle die, die sich damals tatkräftig einsetzten, S. 14) zu schreiben, war schwierig,
    wie der Blick auf Forschungsstand und die nur sehr begrenzt vorhandenen Quellen zeigt. In letzter Minute gelang noch die Einarbeitung des privaten Nachlasses von Dr. Aloys Fery (1892–1959), der damals zuständiger Referent im Trierer Regierungspräsidium war. (Stefan Fisch)
  • Diese Episode der Vergessenheit entrissen zu haben und sie objektiv und quellengestützt aufgearbeitet zu haben, ist das Verdienst von Laux’ Buch. Zugleich leistet er einen wichtigen Beitrag zur Mentalitätsgeschichte der direkten Nachkriegszeit in Trier und in Rheinland-Pfalz. Wegen der Integration von Politik-, Verwaltungs-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte ist das Buch nicht zuletzt eine Fundgrube für Forschungsdesiderata der Trierer Stadtgeschichte des XX. Jahrhunderts. (Justus Nipperdey)
Gewicht 0,895 kg
Autor

Laux, Stephan